Jean-Claude Juncker, Discours à l'occasion de la remise du grade de docteur honoris causa de l'Université Sophia, Tokyo

Seul le discours prononcé fait foi

Neue Brücken schlagen: Japan und Europa, Inseln im Strom des Wandels

Sehr geehrter Herr Präsident
Herr Vizepräsident
Exzellenzen
Professoren
Liebe Studenten
Meine Damen und Herren

Ich stehe vor Ihnen und bin zutiefst ergriffen von der besonderen Ehre, die mir heute abend hier zuteil wird. In einem langen Politikerleben – ich bin seit nunmehr 28 Jahren Mitglied der Luxemburger Regierung, die ich seit über 15 Jahren als Premierminister führe – erhält man fast notgedrungen die eine oder andere Auszeichnung. Als europäischer Politiker, noch dazu als Politiker des doch recht kleinen und 9.500 Kilometer entfernten Großherzogtums, die Ehrendoktorwürde einer so renommierten japanischen Universität zu erhalten, ist jedoch alles andere als alltäglich.

Der Leitung der Universität Sophia, sowie vor allem auch dem Organisationskomitee der heutigen Zeremonie, gebührt deshalb mein herzlicher Dank.

Ich bin mir der Symbolik dieser Ehrendoktorwürde wohl bewußt, und daher hat sie für mich eine umso größere Bedeutung. Sie steht in der Tat stellvertretend für die hervorragenden Beziehungen zwischen Japan und Luxemburg; stellvertretend auch für die internationale Ausrichtung der Universität Sophia; stellvertretend nicht zuletzt auch für die tiefe Verbundenheit Japans mit dem europäischen Kontinent.

Ich sage dies frei von überschwänglicher Romantik. Diese Symbolik berührt den Kern meiner Ansprache – sie gibt Anlaß zur kritischen Beleuchtung, ja zur wahren Standortbestimmung unserer Gesellschaften in einer Zeit, in der der Lauf der Dinge uns manches überdenken läßt, was wir bisher als gesicherte Erkenntnis angenommen haben.

Europa teilt mit Japan eine Vielzahl von moralischen und sozialen Errungenschaften. Unsere Werte konvergieren in einer Mehrzahl von Aspekten. Die Verteidigung der Demokratie und der Menschenrechte sind uns ein fundamentales Anliegen. Unsere Gesellschaftsmodelle haben sich über die letzten Jahrzehnte so positiv bewährt, daß sie unseren Bevölkerungen in weitem Maße Frieden, soziale Absicherung, ja vielen sogar Wohlstand beschert haben. Japan und die Länder Europas halten seit Jahren die weltweit höchsten Lebensstandards. Unsere Bevölkerungen haben die höchste Lebenserwartung, sind am Besten ausgebildet und können sich die modernsten technischen Errungenschaften leisten.

Könnte man Japan und Europa deshalb als Inseln im Weltgefüge der Staaten bezeichnen? Ich glaube schon. Doch glaube ich auch, daß es ein fataler Irrtum wäre, daß diese Bezeichnung als mit rein positiven Eigenschaften behaftet anzusehen.

Eine Insel ist per Definition eine mehr oder weniger kleine Einheit, die von einem weiteren, größeren und tieferen Element umgeben ist. Man kann dieses umgebende Element meist nicht vollends begreifen – es fehlen die Kenntnis und die Ressourcen, diese zu erlangen. So empfinden Insulaner es oft als wohltuend, daß ihnen ihre Insel Schutz vor dem unbekannten umgebenden Element bietet. Dieser Schutzreflex ist aber oft gleichbedeutend mit einem Rückzug ins Schneckenhaus. Auch fehlen der Insel – soweit sie denn keine Halbinsel ist – auch die festen Verbindungen zu anderem Festland, welche man trockenen Fußes beschreiten könnte.

Diese Metapher scheint mir in zunehmendem Maße auch auf Europa und Japan übertragbar zu sein. Noch ragen wir in vielerlei Hinsicht heraus aus dem Weltmeer der Geopolitik. Doch sind wir in manchen Gebieten auf dem Rückzug ins Schneckenhaus, ruhen uns aus auf dem Kissen unseres Wohlstands. Und das, obwohl das Meer um uns herum in rasanter Geschwindigkeit an Strömung gewinnt – eine Strömung, die wir immer weniger selbst beeinflussen.

Bis zum Jahre 2050 wird der europäische Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt auf unter 20% sinken. Im gleichen Zeitraum könnte sich der Anteil Japans an der Weltwirtschaftsleistung halbieren. Die USA werden ihre Führungsposition wohl verteidigen können, während China und Indien ihren jeweiligen Anteil wahrscheinlich verdoppeln dürften. Der Trend ist klar: neue Wirtschaftspole entstehen, und Europa und Japan tun sich schwer, mit der Weltwirtschaftsentwicklung mitzuhalten.

Die Demographie ist ein weiterer Faktor, der nachdenklich werden läßt. Die Weltbevölkerung von aktuell 6,8 Milliarden Menschen dürfte bis 2050 auf 9,2 Milliarden wachsen. Allerdings, während die Bevölkerung Europas und Japans durch die allgemein gute medizinische Versorgung immer älter wird, muß man feststellen, daß es hauptsächlich die Bevölkerung der Entwicklungsländer ist, welche weiter wächst. Europa und Japan hingegen verzeichnen Null-Wachstum, was bei teilweise rückläufigen Geburtenraten nur durch Zuwanderung erreicht werden kann. Wenn man nun hinzu bedenkt, daß unsere Wirtschaften im weltweiten Vergleich an Einfluß und somit auch an Attraktivität verlieren, werden wir uns über kurz oder lang in einer Situation befinden, in der zu wenige junge Menschen die explodierenden Kosten für die Altersversorgung der vorigen Generationen schultern müssen. Man muß kein gelehrter Wirtschaftswissenschaftler sein, um zu merken, daß dieses Modell auf Dauer nicht aufgehen kann.

Die globale Antwort auf die aktuelle Weltwirtschafts- und Finanzkrise – eine Krise, wie wir sie in ihrer Schärfe seit Generationen nicht erlebt haben und besonders unsere hochentwickelten Wirtschaften schwer getroffen hat – hat gezeigt, daß die eben beschriebenen Entwicklungen sehr wohl von den anderen – und neuen – Stars der politischen Weltbühne zur Kenntnis genommen wurden. Die Gruppe der 20 führenden Wirtschaftsnationen – die G20 – welche aufstrebende Staaten aus allen Teilen des Globus an einem Tisch vereint, hat sich als richtungweisendes Organ profiliert, auch wenn oft moniert wird, daß großen Worten bislang kaum große Taten gefolgt sind. Die Europäische Union und Japan sind dort natürlich auch vertreten – doch zeigt sich gegenüber der Gruppe der G7/G8, daß der Kuchen neu verteilt worden ist, die Stücke für die Alteingesessenen nicht mehr dieselbe Größe haben wie bisher. Die Legitimität, das Weltgeschehen in fundamentalen Bereichen mit beeinflussen zu können, ist eng gekoppelt an die Kraft der Wirtschaftsleistung eines jeden Staates. Der Aufstieg auf die politische Weltbühne, genau so wie der Abstieg von derselben, hängen traditionell von der bisweilen schwankenden Wertschätzung der übrigen "Player" ab.

Herr Präsident,
Meine Damen und Herren,

Es ist dies der Punkt, an dem wir ansetzen müssen! Wir müssen lernen, neue Brücken zu schlagen, die Schwächen, die unser Inseldasein birgt, zu verringern und es unseren Bevölkerungen erlauben, dem Strom des Wandels trockenen Fußes zu begegnen, anstatt sie hilflos diesem Strom auszusetzen, der sie mit fortzureißen droht.

Es ist unsere Pflicht, alte Allianzen zu festigen und neue zu schmieden. Wir müssen uns stärker interessieren an unseren Nachbarn, ihnen Gehör schenken, auf ihre Probleme eingehen und an Lösungen konstruktiv mitarbeiten. Wir müssen zeigen, daß unsere Traditionen und unsere Errungenschaften der Welt dienen können. Nur wenn wir es schaffen, der Welt zu zeigen, wie viel politischen Mehrwert wir generieren können, welches Potential in uns steckt, wird es uns gelingen, weiterhin eine führende Rolle in der Weltpolitik zu spielen, und die Dinge nach unseren besten Überzeugungen mit zu gestalten.

Europa hat dies im Innern vorgemacht. Nach dem Fall des eisernen Vorhangs sahen sich West- und Osteuropa vor der historischen Aufgabe, den Graben, den die Geschichte zwischen ihnen gezogen hatte, aufzuschütten, Brücken zu bauen, dies zum Wohle aller Europäer. Die Entwicklung der Europäischen Union, welche ein einzigartiges Beispiel der Kraft der Versöhnung darstellt, ist unsere Art uns Weise, sich dieser Aufgabe zu stellen. Der Fall der Berliner Mauer bedeutete den Abriß einer greifbaren Barriere. Und doch war das Wichtigste der Fall der Mauer in den Köpfen der Menschen. Obwohl sie nicht genau wissen konnten, wie die gemeinsame Zukunft aussehen wird, waren sie überzeugt davon, das Richtige zu tun, indem sie sich, ihre Köpfe und Herzen öffneten. Im Falle Deutschlands spricht man heute von der "Wiedervereinigung". Es wurde also vereint, was einmal ein Ganzes war. Ähnlich kann man auch die Erweiterung der Europäischen Union betrachten, die 2004 und 2007 insgesamt 12 neue Länder Mittel- und Osteuropas in ihre Gemeinschaft aufgenommen hat. Politisch waren West und Ost während des Kalten Krieges getrennt – kulturell jedoch teilten wir seit jeher eine Geschichte, nicht zu sprechen von dem Kontinent, den wir gemeinsam bevölkern.

Es ist ohne Zweifel wahr, daß diese Öffnung sich nicht über Nacht und auch nicht ohne Probleme vollzogen hat. Dort, wo man lange Zeit physisch getrennt voneinander lebte, musste man sich wieder neu kennenlernen. Dieser Prozeß ist innerhalb Europas noch nicht abgeschlossen – er wird sicherlich noch viele Jahre dauern. Und doch haben wir es geschafft, in vielerlei Hinsicht zu einer Geschlossenheit zu finden, die weltweit unter Staaten wohl einzigartig ist. Wir haben es geschafft, daß für die Menschen innerhalb des europäischen Staatenbundes der Krieg als Option des Ausdruckes politischer Machtspiele unter Nationen gänzlich ausgeschlossen werden kann. Unsere Bürger können sich innerhalb der Union frei bewegen, im Ausland ihre Studien absolvieren und ohne Hindernisse die Verwirklichung ihrer beruflichen und persönlichen Träume anstreben. Es sind vor allem unsere neugierigen, weltoffenen Studenten, die unseren Reichtum morgen und übermorgen erwirtschaften und somit einem Haus des Friedens das Fundament stärken sollen. Die Europäer sind in kürzester Zeit in einer solch dichten Qualität zusammengewachsen, daß wir uns nun gemeinsam, als Einheit, als eine Insel betrachten und gemeinsam neue Brücken schlagen wollen.

Eine dieser Brücken, die ich schon mehrmals befahren durfte und welche ich gerne ausgebaut sehen würde ist die, die die Europäische Union mit Japan verbindet.

Von reinen Handelspartnern in den 70er und 80er Jahren ist unsere Beziehung mittlerweile zu einer strategischen Partnerschaft herangereift. Wir tauschen uns aus in Fragen der internationalen Sicherheit, der Wirtschaftskooperation, der globalen Herausforderungen und der kulturellen Beziehungen.

Und doch müssen wir weiter an der Vertiefung unserer Beziehungen arbeiten. Öfter als bisher sollten wir es fertigbringen, in internationalen Foren mit einer Stimme zu sprechen. Wenn wir es schaffen, geschlossen aufzutreten, wird uns mehr Gehör geschenkt werden müssen. Unsere Ziele sind oft die gleichen – wir sollten uns besser koordinieren, um sich ihnen schneller nähern zu können.

Nun haben wir aber ebenfalls festgestellt, daß sich in der Welt neue Machtzentren entwickeln, und sich alte neu gestalten. Ich möchte diesbezüglich hier gerne etwas näher auf Rußland, China und die Vereinigten Staaten eingehen.

Mit dem Fall der Sovietunion und der Osterweiterung der Europäischen Union mußte die Gemeinschaft ihre Beziehungen zu Moskau überdenken. Alte Denkschablonen griffen nicht mehr, sowohl die EU als auch Rußland befinden sich seit dieser Zeit im steten Wandel. Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich Ihnen sage, daß das Suchen einer gänzlich einheitlichen Linie bezüglich der Beziehungen zu Moskau in der Europäischen Union noch nicht abgeschlossen ist. Viele der neuen Mitgliedsländer der Union teilen eine engere Geschichte mit unserem gemeinsamen Nachbarn; dies macht sie sensibler, und unsere Politik nuancierter. Eins ist jedoch allen klar: es gibt keine Alternative zu einer fortwährend enger werdenden Beziehung mit Rußland, einem Land, in welchem sich viele der geopolitischen Schlüssel unserer östlichen Nachbarregionen verbergen, einem Land, welches einen Großteil unserer Energiebedürfnisse bedient und welches in der Weltpolitik schlicht unumgänglich ist. Das bedeutet nicht, daß wir immer einer Meinung sind oder keine bilateralen Probleme hätten. Auch Japan ist ein direkter Nachbar Rußlands, auch Japan verfolgt seine bilaterale Agenda, und auch hier sind Probleme nichts Unbekanntes. Und doch ist uns allen wohl geraten, uns Moskau zu nähern, ohne Scheu und mit offenen Karten.

Ähnlich verhält es sich mit der Volksrepublik China. Die Europäische Union bleibt der erste Handelspartner Chinas. Der Aufstieg der Volksrepublik, welche sich in den letzten Jahren zu einer der führenden Wirtschaftsmächte aufgeschwungen hat, ist fulminant. Während die Leistungen des chinesischen Volkes vielerorts anerkennenden Neid hervorrufen, warnen einige Länder vor der Entwicklung dieser neuen Weltmacht. Ich möchte hierzu bemerken, daß China, auch wenn es sicherlich als einer der Aufsteiger des 21. Jahrhunderts in die Geschichte eingehen wird, sich ebenso im Wandel befindet wie alle anderen Staaten. Es wird bald eine mit zunehmendem Wohlstand breiter Massen einhergehende steigende inländische Nachfrage bedienen müssen. Gleichzeitig bleibt es als Exportnation bis auf weiteres abhängig vom Handel mit dem Rest der Welt. Es wird sich also immer stärker dem weltweiten Rennen um Rohstoffe ausgesetzt sehen. All diese Faktoren wiederum werden China zu einer weiteren Öffnung drängen. Es ist dies eine Chance für das Land – aber auch eine für seine Partner, die Beziehungen zu Peking zu vertiefen, sich besser kennenzulernen und etwaige Reibungspunkte zu entschärfen. Man kann es daher nur stark begrüßen, daß sich der chinesische Premierminister Wen Jiabao in 10 Tagen zu einer offiziellen Visite hier in Tokyo einfinden wird. China ist längst eine der bestimmenden Nationen des Globus geworden – wir sollten uns dieser Entwicklung nicht verschließen, sondern im Gegenteil daran teilhaben; im gegenseitigen Interesse.

Nun sei mir noch ein kurzes Wort zu den Vereinigten Staaten gestattet. Die Beziehungen zu den USA werden in Japan aktuell ja sehr lebendig diskutiert. Auch wir Europäer arbeiten stetig an unserem Bund mit Washington. Es scheint mir klar, daß, je tiefer man eine Beziehung führt, man auch entsprechend mehr Potential für Meinungsverschiedenheiten hat. Es scheint mir aber ebenso klar, daß die fundamentale Natur der Beziehungen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten durch Nichts erschüttert werden kann. Das Gleiche gilt meiner Meinung nach für das Verhältnis zwischen Washington und Tokyo. Zu tief ineinander verwurzelt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg das Geflecht bilateraler wirtschaftlicher und politischer Erfolgsgeschichten. Wir alle haben ein Interesse an einer starken Partnerschaft mit Amerika.

Wenn ich die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten, China und Rußland besonders hervorhebe, so soll dies auf keinen Fall bedeuten, daß ich unsere Weltkarte, unser Radar ausschließlich auf diese offensichtlichen Größen richten möchte. Viel bliebe zu sagen über das Potential Afrikas, das unserer Hilfe weiterhin bedarf, um aus seinen Reichtümern neue Kraft zum Wohle seiner Bevölkerung zu schöpfen. Auch den Staaten Südamerikas wird man in Zukunft einen größeren Platz am Entscheidungstisch der Weltpolitik einräumen müssen.

Doch ist das Brückenschlagen am Leichtesten, wenn der Weg am Kürzesten ist. Daher plädiere ich ganz klar – und das Beispiel der Europäischen Union bekräftigt mich darin – zunächst einmal für die Wichtigkeit regionaler Integration.

Ich hatte gestern die Gelegenheit, mich mit Premierminister Hatoyama über seine Idee einer Ost-Asiatischen Gemeinschaft zu unterhalten. Seine Ausführungen dazu waren in vielerlei Hinsicht visionär. Sicherlich ist diese Initiative ein sehr wertvoller Beitrag zur aktuellen Diskussion einer stärkeren Koordination innerhalb Ost-Asiens. Premierminister Hatoyama hat auch meinen Gedanken zur Entwicklung der Europäischen Union Gehör geschenkt. Ich konnte ihm aus eigener Erfahrung mitteilen, daß Unternehmungen solcher Größenordnungen immer Wege voller Hindernisse beschreiten müssen. Ich habe ihm aber auch gesagt, daß sich solche Unternehmungen äußerst lohnend für alle Beteiligten auszahlen können. Es freut mich, daß Japan, ein Land, das ich sehr schätze und dessen Kultur ich sehr bewundere, in diesem Feld eine Vorreiterrolle einnehmen möchte.

Herr Präsident,
Meine Damen und Herren,

Lassen Sie mich zum Ende meiner Ansprache ein paar Worte über die Universität verlieren, die mir heute die große Ehre macht, im Kreise vieler Freunde in die Liste ihrer Ehrendoktoren aufgenommen zu werden. Die Universität Sophia hat Partnerabkommen mit über 150 akademischen Einrichtungen in der ganzen Welt. Am heutigen Tage kommt ein weiteres mit dem Luxemburger Virtuellen Zentrum des Wissens zu Europa hinzu.

Die Universität Sophia zieht Studenten aus allen Teilen des Globus an, und ermöglicht es jedes Jahr zahlreichen japanischen Studenten, ihre Studien im Ausland um einige Kapitel, akademische wie auch menschliche, zu erweitern. Davon profitieren die Gastländer der Studenten – ebenso wie Japan selbst. Intellektuelles Schaffen entsteht durch Reibung, durch den Austausch von Ideen, durch die Befruchtung durch das Neue. In diesem Sinne bekleidet diese Universität eine außerordentlich vorbildliche Rolle in Japan.

2013 feiert die Universität Sophia ihr 100. Jubiläum. Den Grundstein ihrer Existenz legte Anfang des 20. Jahrunderts Pater Dahlmann, ein Luxemburger preußischer Herkunft. Dies alleine zeigt, daß die Essenz der Universität Sophia von Beginn an tief in der Tugend der Weltoffenheit wurzelt. Man kann ihr im Hinblick auf ein Jahrhundert gelebter und geförderter Völkerverständigung nur von ganzem Herzen gratulieren. Nicht umsonst wurde die Universität 2009 von der japanischen Regierung zusammen mit 12 anderen Einrichtungen auserwählt, die Internationalisierung der japanischen Bildung voranzutreiben. Dies ist eine Auszeichnung für die hervorragende akademische Qualität dieser Institution. Die Leitung der Universität, ihre Professoren, aber vor allem auch ihre Studenten, haben die Aufgabe, dieses Erbe weiterzuführen. Ich bin sehr zuversichtlich, daß allen heute abend hier Anwesenden dies auch gelingen wird.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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