"Drei Fragen an". Le ministre des Affaires étrangères Jean Asselborn au sujet des défis de la politique étrangère de l'Union européenne

Wolf von Leipzig: Braucht Luxemburg in Zukunft noch einen diplomatischen Dienst?

Jean Asselborn: Der Europäische Auswärtige Dienst ist, wie der Name es sagt, für Europa da. Europa hat als Union spezifische Interessen. Daneben gibt es die nationalen Botschaften, und daran wird sich auch nicht viel ändern. Die EU- Vertretungen können einem Land wie Luxemburg vor allem auf konsularischer Ebene helfen. Bilaterale Beziehungen bestehen auf wirtschaftlicher und politischer Ebene fort. Mit dem Lissabon- Vertrag werden die bilateralen Beziehungen nicht abgeschafft.

Wolf von Leipzig: Hat Luxemburg die nötigen personellen Ressourcen, um Diplomaten in den EAD zu entsenden?

Jean Asselborn: Luxemburg hat die nötigen Ressourcen. Es wäre jedoch nicht gut, hier mit nationalen Quoten zu operieren. Wichtig ist die Effizienz des EU-Außendienstes. Natürlich müssen Transparenz und auch Gleichberechtigung bei der Postenverteilung gelten.

Wolf von Leipzig: Wie sind die ersten 100 Tage Ashton zu bewerten?

Jean Asselborn: Die EU-Außenpolitik hängt nicht von einer Person ab. Wer das glaubt, hat den europäischen Geist nicht verstanden. Wenn die EU-Außenminister gut sind, ist auch Catherine Ashton gut und dann ist auch die EU-Außenpolitik gut. Wenn dagegen nationale Interessen Vorrang vor jenen der EU haben, dann ist die Madame Ashton schlecht dran.

Dernière mise à jour